Christoph Urwyler, Berner Fachhochschule, Soziale Arbeit, Angewandte Forschung und Entwicklung
Als was arbeitest du?
Forschungsassistent
Was machst du bei deiner Arbeit?
Forschen im Bereich der Jugendstrafrechtspflege und der sozialen Integration Jugendlicher, sowie Evaluationen (z.B. von Wirkungen von Angeboten im Bereich Jugendhilfe), z.B. im Rahmen von Nationalfondsprojekten, teilweise auch für externe Auftraggeber.
Was muss man für deine Arbeit können?
Man sollte gute quantitative und qualitative Methodenkenntnisse haben (vieles davon lernt man on-the-job), eigenständig arbeiten, effizient und gerne schreiben können, und nicht zuletzt auch gut mit anderen Leuten im Team zusammen arbeiten können.
Welches Wissen aus deinem Studium brauchst du in deinem Job?
Am wichtigsten sind methodische Kenntnisse. Theorie kommt an zweiter Stelle.
Was gefällt dir an deiner Arbeit und was weniger?
Mir gefällt, dass ich mich selbständig mit einer Fragestellung auseinandersetzen und mich dann im Rahmen eines Projektes auf die Suchen nach konkreten Antworten machen kann. Darüber hinaus hat die "angewandte" Forschung immer auch einen Praxisbezug, d.h. sie bringt einen mehr oder weniger direkten Nutzen, etwa in Form von Massnahmeempfehlungen, für die involvierten Institutionen, sprich häufig auch Auftraggeber. Die Projekte wechseln recht häufig, was einerseits interessant ist, anderseits geht dadurch manchmal auch etwas an "Tiefe" verloren - man kann sich nicht endlos lange mit einem Thema beschäftigen, selbst wenn man das gerne möchte. Deshalb ist es auch schwieriger, den Anschluss an die "Scientific Community" nicht zu verlieren (wenn es sich nicht gerade um ein Nationalfondsprojekt handelt, hat man wenig Zeit für Publikationen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften).
Wie oft musstest du dich nach dem Studium bewerben bis du einen Job hattest?
Einmal
Welche Tipps hast du für Leute, die gerade einen Job suchen?
Versuche schon während des Studiums an eine interessante bzw. anspruchsvolle Stelle, z.B. als Hilfsassistent, zu kommen. Wenn du bereits über einschlägige Erfahrung verfügst, hast du nach dem Studium viel bessere Chancen, gerade im Bildungs- oder Forschungsbereich. Wenn du schon auf Jobsuche bist, ist eine inhaltlich überzeugende und gut formulierte Bewerbung der erste Schritt (SEIN), dann natürlich ein überzeugender Auftritt im Bewerbungsgespräch (SCHEIN) und dann braucht es wohl einfach auch ein bisschen Glück (SCHWEIN).
Welches waren deine Studienfächer und deine Schwerpunkte im Hauptfach?
Soziologie (Schwerpunkt Kultursoziologie), Kunstgeschichte und Betriebswirtschaft.
An welchen Unis hast du studiert und würdest du das Studium dort weiterempfehlen?
Uni Bern - ist ein guter Ort fürs Studium, viele nette Leute, interessante Dozenten