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editorial

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Was ist die Globalisierung? Kaum ein zweiter Begriff ist so stark präsent im aktuellen politischen und wissenschaftlichen Diskurs. Gerade sein unspezifisches und diffuses Bedeutungsfeld erlaubt es ihm, als Kristallisationspunkt vielfältigster Fragestellungen zu dienen und Projektionsfläche verschiedenster Interessen und normativer Vorstellungen zu sein. Anlässlich des Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Zürich unterhielt sich soz:mag mit Saskia Sassen - einer der wenigen populären stars der Soziologie - die sich regelmässig zu Aspekten der Globalisierung äussert und dabei auf relativ breite Resonanz stösst. Sassen betont im Gespräch mit uns immer wieder die neuen Möglichkeiten, die die Globalisierung schafft - gerade auch für die powerless. Ihr Blick richtet sich auf die unscheinbaren Aktivitäten der - eben nur fast - Machtlosen, die irgendwie und irgendwann den kleinen Unterschied ausmachen können und so gesellschaftliche Veränderungen auslösen. Unangemessener Optimismus oder ein erfolgsversprechender Ansatz zur Erklärung sozialen Wandels?
Ebenfalls mit Globalisierung beschäftigt sich Sabine Alder in ihrem Artikel. Sie beschreibt, wie sich das WEF vom überschaubaren Managerkongress in den Bündner Bergen zum Brennpunkt der Auseinandersetzung zwischen Wirtschafts-elite und globalisierungskritischer Bewegung gewandelt hat. Die Kluft zwischen Anspruch (Committed to improving the State of the World) und Wirklichkeit treibt das WEF immer tiefer in Legitimationsprobleme, die Glaubwürdigkeit scheint definitiv verspielt.

Gaudenz Steinlin und Markus Studer haben in Das Selbst im Assessment Center - Hürdenlauf fürs Management die Manager selbst unter die Lupe genommen und die Verknüpfung von Selbsterkenntnis und Selbstmanagement bzw. Selbstdiszipli-nierung in den Bewerbungsverfahren von angehenden Führungskräften analysiert. Auch mit Selbstmanagement und der Kehrseite der neuen Freiheiten im Arbeitsleben beschäftigt sich Stephan Philippi
Aktualisiert ( Dienstag, 06. Juli 2010 um 22:52 )  

«Deshalb ist er [der Arme] im sozialen Sinn erst arm, wenn er unterstützt wird. (…) Soziologisch angesehen ist nicht die Armut zuerst gegeben und daraufhin erfolgt Unterstützung (…), sondern derjenige, der Unterstützung geniesst (…), dieser heisst der Arme»

Simmel, Georg (1992 [1908]): Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 551.