Norbert Elias
Ãœber die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen
Norbert Elias betrachtet in seinem Essay aus soziologischer sowie aus psychologischer Perspektive die Entwicklung des Todesbildes und wie dessen Veränderung zur Verdrängung des Todes aus dem gesellschaftlichen Leben in den modernen Nationalstaaten geführt hat.
In einfachen Worten führt Elias durch die kurzen Kapitel, wobei er verschiedenste Themen rund um den Tod, die Sterbenden und die Lebenden aufgreift und diskutiert.
Die Verdrängung des Todes bildet das Kernthema des Essays und fordert jeden Leser auf, sich Gedanken über seinen persönlichen Umgang mit dem Tod zu machen. Schliesslich können wir ihn verdrängen so lange wir wollen, kommen wird er so oder so.
Immer wieder schildert Elias aus historischer Perspektive den Umgang der Lebenden mit dem Tod und deckt Verdrängungstaktiken aber auch verborgene Ängste schonungslos auf.
Auch Konsequenzen, welche die Tabuisierung des Todes vor allem für die Sterbenden mit sich trägt, spricht Elias an und schliesst schlussendlich seinen Essay mit der Aufforderung, offener über den Tod zu sprechen, diesen nicht mehr wie ein Geheimnis zu verbergen, und uns somit allen das Sterben sowie das Abschiednehmen ein bisschen leichter zu machen.
Die Einfachheit Norbert Elias Sprache und des Aufbaus seines Essays täuschen nie über die Schwere des Inhalts hinweg. Elias schreibt lebensnah und berührend, manchmal sogar beratend und genau das macht dieses Essay so lesenwert.
Elias, Norbert 1982: Ãœber die Einsamkeit der Sterbenden in unsren Tagen. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
WIDERSPRUCH 43
Das Scheitern des Mitte-Links Projekts in Europa Beiträge zur sozialistischen Politik
Linke und Macht
Das Heft 43 des WIDERSPRUCH widmet sich dem Thema Linke und Macht, welches in der momentanen politischen Lage in Europa und den bevorstehenden Wahlen in der Schweiz natürlich von brennender Aktualität ist.
„Das Mitte-Links Projekt ist inzwischen in zahlreichen europäischen Staaten gescheitert,“ fasst Klaus Dräger seinen Überblick kurz zusammen und die nachfolgenden drei Artikel schliessen sich diesem Kurs an, und bieten somit einen spannenden Länderüberblick.
Weiter gehen im WIDERSPRUCH mehrere Artikel auf den Zusammenhang zwischen Arbeitsmarkt und Globalisierung ein und der Zusammenschluss der Linken mit der Antiglobalisierungsbewegung (Steinbühler, Jochen) wird als Ausweg aus dem Wahldilemma dieser angesehen.
Erwähnenswert ist auch der Artikel von John Holloway, der zu erklären versucht, wie man die Welt verändern kann, ohne Macht zu übernehmen.
Im Ganzen sind zwölf Artikel, ein Diskussionsteil, sowie diverse Rezensionen im Heft 43 enthaltet, was von den Lesern einiges an Aufwand und Konzentration fordert. Doch es wird auch entsprechend viel geboten, und hat man sich einmal eingelesen, legt man das Heft so schnell nicht wieder zur Seite. Das Umfassende Material zur Linken Politik bringt Licht in manche Diskussion und eröffnet neue Perspektiven.
Erhältlich im Buchhandel oder bei Widerspruch, Postfach, 8026 Zürich, CHF 25.-; Cette adresse email est protégée contre les robots des spammeurs, vous devez activer Javascript pour la voir. ; www.widerspruch.ch
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