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aufsichtsrechtliche beschwerde gegen universitätsleitung!

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Die Studierendenschaft der Universität Bern (SUB) und die Fachschaft Soziologie Bern haben bei der Erziehungsdirektion des Kantons Bern eine aufsichtsrechtliche Beschwerde gegen die Universitätsleitung eingereicht. Mit der aufsichtsrechtlichen Beschwerde wehren wir uns zusammen mit der SUB vehement gegen die Verabschiedung des Studienplans Bachelor Sozialwissenschaften, der aufgrund grober rechtlicher Fehler keine Rechtsgültigkeit erlangen darf!

Die Universitätsleitung hat den Studienplan Bachelor Sozialwissenschaften (BA SoWi) am 7.7.2009 genehmigt, womit der Studiengang BA Sozialwissenschaften im Herbstsemester 2009 eingeführt werden soll. Bis zum Fristende der Einführung (1. August 2009) wurden jedoch die Änderungen des Reglements über das Bachelor- und das Masterstudium und die Leistungskontrollen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern vom 24. August 2006 (RSL WISO) nicht von der Erziehungsdirektion genehmigt, weshalb der Studienplan zum Studiengang BA SoWi an der Universität Bern vom 1. August 2009 nichtig ist. Deshalb beantragen SUB  und Fachschaft der Erziehungsdirektion des Kantons Bern, den Entscheid der Universitätsleitung mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Umstrittener neuer Studiengang

Die Einführung des neuen Studiengangs BA SoWi löste diesen Frühsommer heftige Reaktionen unter den Studierenden und Betroffenen aus. Mit dem Protestmarsch am 13.5. verschaffte sich die Fachschaft ihrem Ärger. Dabei wurde sie von zahlreichen Studierenden und ProfessorInnen anderer Fakultäten, ehemaligen Mitarbeitenden des Instituts für Soziologie sowie der deutschsprachigen Fachgemeinschaft der SoziologInnen unterstützt. Das nachträgliche Angebot der Verantwortlichen des BA SoWi, erneut über die heiklen Punkte nahm die Fachschaft wahr, wurde aber erneut in ihren Anliegen übergangen. Nach einigen kosmetischen Änderungen wurde der neue BA SoWi schliesslich von Fakultät und Universitätsleitung genehmigt. Dies in der Hoffnung, den Studierenden werde in den Semesterferien der Wille zum Widerstand schon vergehen. Die Verantwortlichen für den BA SoWi begaben sich dann aber selbst in die Ferien, so dass heute – rund 2,5 Wochen nach offiziellem Semesterbeginn – immer noch Studienplan vorliegt, der von rechtlichen Unzulänglichkeiten geprägt ist. Anstatt nun ein mangelhaftes »copy-paste« Flickwerk durchzusetzen, welches jeglicher rechtlichen Grundlage entbehrt und sowieso bald wieder revidiert werden müsste – dies wissen die Verantwortlichen und geben es auch offen zu – muss jetzt definitiv ein Notstopp eingelegt werden, damit nicht mehrere dutzend neue Studierende darunter leiden müssen.

Unklare Situation für zukünftige Studierende

Die Voranmeldefrist für ein Studium an der Universität Bern ist am 30. April abgelaufen. Viele GymnasiastInnen haben sich für den aktuellen Studiengang Bachelor Soziologie bzw. Bachelor Politikwissenschaft angemeldet. Sie informierten sich entweder an den Besuchstagen oder bei den städtischen und kantonalen Beratungsstellen über das bestehende Angebot. Mit der überstürzten Einführung des BA SoWi werden sie in ihrem Interesse übergangen und können nicht mehr ihr beabsichtigtes Studium in Angriff nehmen. Bis heute wurden die Neuimmatrikulierten nicht über ihre Situation informiert geschweige denn über ihre rechtlichen Möglichkeiten aufgeklärt. Die SUB und die Fachschaft Soziologie setzen sich für eine gerechte Information der neuen Studierenden ein und helfen ihnen, sich auch mit rechtlichen Mitteln (Rekurs gegen Zwangsüberführung in den neuen Studiengang BA SoWi bei der Erziehungsdirektion) zur Wehr zu setzen.
Aktualisiert ( Montag, 07. Juni 2010 um 08:21 )  

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«Wer ernstlich über Sexualität zu sprechen beabsichtigt, kommt an der Gesellschaftsordnung nicht vorbei.»

Thomas Laqueur (1992): Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud, Frankfurt am Main, S. 24.