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fribourg macht freude - neues soziologiestudium

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Erstaunlich! Die Schweiz hat einen neuen Studiengang in Soziologie. Seit diesem Semester kann man in Fribourg Soziologie auf Deutsch oder Französisch - oder bilingue - studieren. Für SoziologInnen ein Grund zur Freude! Was bietet Fribourg denn?

Ganz neu ist das nicht, da man schon vorher sociologie de la communication auf Französisch studieren konnte. Nun wurde das Angebot auf allgemeine Soziologie und auf die deutsche Sprache ausgeweitet. Im neuen deutschsprachigen BA beginnt man mit soziologischem Denken, mit Klassikern wie Durkheim, Weber, Marx oder Bourdieu und mit Methoden. Schön ist, dass Wissenschaftstheorie und qualitative Erhebungs- und Analysemethoden gleichwertig neben Statistik zum obligatorischem Programm gehören. Hat man das Grundstudium hinter sich, stehen Module zur Wahl, bei denen Themen wie soziale Ungleichheiten, der Sozialstaat und Wirtschaftssoziologie prominent vertreten sind. Einigen LeserInnen könnte diese Themensetzung sehr bekannt vorkommen - zumindest denen, die den schon lange (und weiterhin) in Fribourg abgebotenen Studiengang Sozialarbeit und Sozialpolitik kennen. Tatsächlich liegt hier ein zumindest kleiner Hund begraben. Ein wesentlicher Teil des neuen Studiengang besteht aus Kursen, die auch Studis der Sozialarbeit und Sozialpolitik besuchen. Es ist also auch hier nicht alles so neu, wie es glänzt. Ein Grund dafür scheint zu sein, dass die Uni einen neuen Studiengang wollte, aber möglichst ohne etwas dafür zu bezahlen. Nun teilen sich die Studiengänge Soziologie und Sozialarbeit und Sozialpolitik zweieinhalb ProfessorInnen - nicht gerade viel.

Dennoch ist die Lancierung eines neuen Orts der Lehre und - nicht zu vergessen - der Forschung in Soziologie eine super Sache. Wir von soziologie.ch wünschen den Studis in Fribourg einen guten Start! Und noch was: eure Fachschaft ist sehr willkommen, bei uns beizutreten.

Infos zum deutschsprachigen Soziologiestudium: Website der Universität Fribourg

Email für (alle) interessierte Fachschaften: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt, Du musst JavaScript aktivieren, damit Du sie sehen kannst.

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Aktualisiert ( Mittwoch, 14. Oktober 2009 um 21:03 )  

« Unemployment does not mean lack of work, it means lack of paid work. Unemployment is an organizational problem, one with severe social consequences. It is a question of the distribution of the entrance ticket to what in these cultures is seen as a major symbol of full membership.»

Nils Christie (1994). Crime control as industry : towards GULAGS, Western style. London, New York: Routledge. S. 60.