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Es ist Darwin-Jahr! Ah, das wisst ihr schon? Tatsächlich kann man das Gefühl bekommen, über Darwin langsam genug gelesen zu haben. Aber auf die Idee, dass Darwin auch für die Sozialwissenschaft epochemachend sein könnte, kommt man nicht so schnell. Am Mittwoch 4. März um 20.00 zeichnet Philipp Sarasin im Gespräch mit Guido Kalberer den verästelten Stammbaum von Foucaults Theorie des Sozialen nach.

Philipp Sarasin entfaltet in seinem neuen Buch die These, dass Foucaults Inspiration von Darwin kommt. Foucaults Konzeption eines richtungslosen, aber nicht regellosen Gangs der Geschichte, eines kontingenten Ablaufs von Macht- und Diskurskonstellationen sei ein Nachkomme der Evolutionstheorie. Natürlich hat sie sich gewandelt. Statt (nur) die Naturgeschichte als Prozess von Variation und Selektion ohne vorausbestimmtes Ziel dazustellen, ist es Foucaults Anliegen, die Menschheitsgeschichte als solchen zu entwerfen. Vielleicht müsste man als Sozialwissenschafter doch besser hinhören, wenns um Darwin geht. Der Vergleich der intellektuellen DNA von Foucault und Darwin findet übrigens im Literaturhaus Zürich statt. Oder zum selber nachlesen:

Philipp Sarasin (2009): Darwin und Foucault. Genealogie und Geschichte im Zeitalter der Biologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Rezension im Tagi

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«Wer ernstlich über Sexualität zu sprechen beabsichtigt, kommt an der Gesellschaftsordnung nicht vorbei.»

Thomas Laqueur (1992): Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud, Frankfurt am Main, S. 24.