der „plastiksäckli-indikator“ für integration

Jeudi, 20 Novembre 2008 09:29 abena
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Geht man zu Coop oder Migros einkaufen und verlangt ein Plastiksäckli dann ist dieses mit Bestimmtheit weiss. Es ist davon auszugehen, dass die Tragtaschen unserer Nachbarländer ebenso in weisser Farbe erglänzen. Ganz anders ist es, wenn man sich auf dem schwarzen Kontinent bewegt. So weit das Auge reicht, gibt es nur schwarze Plastiksäckli, in die alles Erdenkliche gestopft wird.

Und zweifelsohne irritiert uns diese Farbe etwas, denn diese schwarzen Säckli erinnern uns Schweizer doch allzu stark an die robidog-Säcke der Hundebesitzer. Spannend wird es nun, wenn man nach Paris reist und sich mit der Metro ins Gebiet von Château Rouge aufmacht, wo viele Schwarzafrikaner zu Hause sind. Welche Farbe haben die dort verwendeten Plastiksäcke? Es ist zu erahnen, auch hier sind sie tiefschwarz, obwohl die französischen Warenhäuser in ganz Paris ausnahmslos weisse Säckchen an ihre Kunden abgeben.

Noch eindrücklicher wird es, wenn man ins südliche Paris reist. Hier sind fast nur noch Asiaten und die dort viel genutzten Plastiksäckli sind doch tatsächlich gelb. Es lässt sich nun fragen, ob Integration erst dann geglückt sein wird, wenn die Asiaten und die Afrikaner auch mit weissen Plastiksäckli durch die Pariser Strassen schlendern. Zur Überprüfung dieser These fährt man wohl am besten sobald als möglich nach Paris und beginnt weisse Plastiksäckli zu zählen.

Commentaires

 
 
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Das ist ja ein spannender Zusammenhang, Frage mich ob sich das auch auf andere Gebrauchsgegens tände wie Getränkebecher anwenden lässt, wobei in Thailand werden Getränke ja auch im Plastiksäckli verkauft.

Der Türke um die Ecke gibt jeweils Plastiksäckli in einem zarten rosa ab, wie muss man jetzt das verstehen?
 
 
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im wallmart in amerika kriegt man braune säcke, und man muss sich auch wehren gegen das automatische einpacken, da sonst beinahe jeder artikel eine eigene tüte erhält...
 
 
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Also ich hab in Amerika immer weisse Säcke gekriegt im Walmart.. Aber stimmt schon, das ist ganz schön lästig, das automatische Einpacken. Für einen Einkauf, den ich hier in einer Tasche nachhause trage, bekomme ich in den USA etwa 8-10 Plastiksäcke.

ansonsten, interessanter Post! Darüber habe ich auch noch nie nachgedacht - wieso auch! Ich frage mich nur, ob das tatsächlich einen Zusammenhang mit der Hautfarbe hat oder einfach nur Zufall ist.
 
 
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ich glaube, man ist auf der falschen spur, wenn man meint, das habe etwas mit der hautfarbe zu tun. kulturell verankerte symbolik verschiedener farben vielleicht. oder vielleicht sind schwarze tüten billiger als weisse. oder schlicht selektive wahrnehmung auf seiten der autorin. wo man sich fremd fühlt, sucht man nach zeichen der fremde. der willen, einen unterschied an etwas einfachem festmachen zu können. das will man allerdings immer bei einem indikator.
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